Führungskompetenz: 9 Fehler, die Du in 2024 vermeiden solltest
Wie steht es um Deine Führungskompetenz? Hast Du 2023 versucht, ein guter Chef oder eine gute Teamleiterin zu sein – warst aber trotzdem mit Unzufriedenheit, Konflikten und Fluktuation in Deinem Team konfrontiert? Keine Sorge: damit bist Du nicht allein! Was Du 2024 tun kannst, damit es ein besseres Führungsjahr für Dich wird, verrate ich Dir hier.
Weiter wie bisher oder etwas verändern?
Wenn Du davon überzeugt bist, dass Du im 2023 alles richtig gemacht hast und es Deine Mitarbeitenden oder die Umstände waren, die Dir den ganzen Stress verursacht haben, dann empfehle ich Dir Folgendes: gönne Dir jetzt ein gutes Glas Wein, klopf Dir auf die eigene Schulter und lehne Dich entspannt zurück. Du hast es Dir redlich verdient!
ABER…
Und jetzt kommt mein „Aber“: wundere Dich nicht, wenn sich im 2024 für Dich nichts ändern wird, Deine Mitarbeitenden weiterhin unzufrieden sind und sich die Türklinke in die Hand geben.
Zu einer positiven Unternehmenskultur oder einer guten Teamarbeit gehören nicht nur die Häuptlinge (sprich Chefinnen und Teamleiter). Und was glaubst Du würden mir an dieser Stelle Deine mitarbeitenden „Indianer“ über Dich erzählen? Wären diese genauso stolz auf Dich, wie Du gerade auf Dich selbst? Die würden vielleicht nicht gerade einen Freudentanz ums Feuer machen, weil sie ihren Häuptling und dessen Führungskompetenz verehren. Alles nur bildlich gesprochen, versteht sich.
Bescheidenheit und Selbstreflexion können nicht schaden
Für den Fall, dass Du der Meinung bist, Du könntest im 2024 Deine Führungskompetenz weiterentwickeln, beglückwünsche ich Dich ganz herzlich! Ein grossartiger erster Schritt ist die Selbsterkenntnis, dass nicht nur Deine Mitarbeitenden, sondern auch Du noch Luft nach oben hast und dazulernen kannst.
Nachfolgend habe ich Dir die häufigsten Führungsfehler zusammengestellt, von denen auch mir der eine oder andere in meiner aktiven Zeit als Kaderfrau unterlaufen ist. Du bekommst aber natürlich auch Hilfestellung, wie Du diese Fehler im nächsten Jahr vermeiden kannst.
9 Führungsfehler, die Du 2024 vermeiden solltest
Fehler Nummer 1: Nicht zuhören
Es wäre so einfach und wird völlig unterschätzt: Chefs hören sich oftmals selbst am liebsten reden.
Wenn Du Dir die Zeit nehmen und aktiv zuhören würdest, was Dir Deine Mitarbeitende oder Dein Mitarbeitender zu sagen hat, könntest Du Fehler, Probleme oder Unzufriedenheit sehr früh erkennen und beheben.
In meinem Blogpost zum Thema Mitarbeitermotivation findest Du eine Methode, die Dir helfen könnte, dem Problem auf dem Grund zu gehen und Demotivation vorzubeugen.
Es geht darum, dass Du Deinen Mitarbeitenden gegenüber Respekt zeigst, indem Du Dich einen Moment voll und ganz auf ihn oder sie fokussierst und hörst, was sie oder er zu sagen hat.
Zudem erhältst Du vielleicht wertvolle Informationen, die Dir bei Deiner nächsten Entscheidung helfen können.
Fehler Nummer 2: Nicht vertrauen
Die Mitarbeitenden dürfen keine Entscheidung selbst treffen. Jeder Brief oder jede E-Mail muss zur Kontrolle vorgelegt werden. Am Besten erledigst Du die wichtigen Sachen alle gleich selbst, damit keine Fehler passieren.
Du schaffst Dir damit nicht nur richtig viel Mehrarbeit, sondern erstickst Eigenverantwortung und Selbstständigkeit Deiner Mitarbeitenden im Keim.
Lerne die Stärken und Fähigkeiten Deiner Mitarbeitenden kennen und schätzen. Dann delegiere die Aufgaben passend zu den Bereichen, Funktionen und Stärken. Du kannst auch Aufgaben mit den Worten delegieren, dass die oder der Mitarbeitende das viel besser kann als Du selbst. Hier findest Du die passenden Fragen, um genau diese relevanten Informationen von Deinen Mitarbeitenden zu erhalten.
Mit Delegieren motivierst und ermutigst Du Deine Mitarbeitenden nicht nur, sondern verschaffst Dir dadurch auch Zeit für andere Dinge. Weitere Impulse zum Thema Zeitmanagement findest Du im Teil 1 und im Teil 2.
Fehler Nummer 3: Keine Fehler tolerieren
„Wo gehobelt wird, fallen Späne“. Heisst so viel wie, wo gearbeitet wird, können Fehler passieren. Kein Mensch ist vollkommen, somit solltest Du in Deinem Unternehmen oder Deinem Team eine Kultur der Fehlertoleranz pflegen.
Fehler können passieren, aber es sollte daraus ein Lösungs- oder Lernprozess angestossen werden. Das gilt auch für Dich als Vorgesetzten. Wenn Dir ein Fehler passiert, gib es zu und wälze es keinesfalls auf andere ab oder suche Ausflüchte.
Wenn Du als Teamleiter oder Chefin den Kopf für andere hinhalten musst – was nicht nur einmal passieren wird -, dann tu das mit einem breiten Kreuz und schütze Deine Teammitglieder vor anderen.
Hinterher kannst Du immer noch im Team sortieren, warum und wie es zu diesem Fehler kommen konnte und was zu tun ist, diesen in Zukunft zu vermeiden.
Umgekehrt stelle Dein Team bei Lob in den Vordergrund und überlasse diesen die Lorbeeren.
Fehler Nummer 4: Keine klaren Aussagen treffen
Mitarbeitende benötigen Halt und Orientierung. Du solltest daher transparent kommunizieren, was die Ziele der Firma, Abteilung oder des Teams sind.
Du solltest aufzeigen können, wer für welche Aufgabe zugeteilt ist oder die Verantwortung trägt. Es sollte klar sein, wer wem über- oder unterstellt ist und wie die Kommunikation laufen sollte.
Stehe zu Deinem Wort! Wenn Du etwas in Aussicht stellst oder zusagst, halte es auch ein. Vermeide schwammige Formulierungen und hoffe keinesfalls darauf, dass ein Mitarbeitender (hoffentlich) vergisst, was Du gesagt hast, wenn Du nur lange genug abwartest oder ihn oder sie ignorierst.
Fehler Nummer 5: Sich vor Entscheidungen drücken
Für Dich als Führungspersönlichkeit stehen täglich Entscheidungen an, die Du treffen musst. Oftmals musst Du sofort entscheiden und hast keine Möglichkeit, erst die Sachlage eingehend zu prüfen.
Es können Dir daher auch Fehlentscheidungen unterlaufen, die Du später korrigieren musst. Aber besser mal falsch entscheiden, als überhaupt nicht entscheiden. Nichts ist für die Ewigkeit und wenn sich die Sachlage ändert, kannst Du wieder eine neue Entscheidung treffen.
Über das Thema richtige Entscheidungen treffen, habe ich schon einen Blogpost geschrieben und 5 Entscheidungshilfen gegeben, die Dir Klarheit verschaffen.
Fehler Nummer 6: Nicht wertschätzen
Wenn Du die Arbeitsleistung, den Einsatz und die Überstunden Deiner Mitarbeitenden als selbstverständlich und als Teil des Vertrages abgegolten siehst, wirst Du Dich schnell unbeliebt machen.
Fehlende Anerkennung und mangelnde Wertschätzung werden bei Umfragen unter den Mitarbeitenden mit am häufigsten genannt. Daraus resultiert, dass sie die emotionale Bindung an das Unternehmen verlieren und innerlich kündigen.
Dabei ist es gar nicht schwer! Hier findest Du 5 Wege, um Deinen Mitarbeitenden Wertschätzung zu zeigen.
Fehler Nummer 7: Konflikte ignorieren
Unstimmigkeiten können in Teams immer mal auftreten. Wichtig für Dich ist es, hinzuhören (und da ist wieder Punkt 1 zuhören gefragt) und herauszufinden, ob es eine Bagatelle ist oder nicht.
Schnell können aus Missverständnissen Streitigkeiten werden. Aus Streitigkeiten können Konflikte entstehen, in den nicht mehr nur die ursprünglich Beteiligten, sondern auch andere Personen oder Teams mit reingezogen wurden.
Viele Führungskräfte machen den Fehler, dass sie sagen: „Ihr seid doch erwachsene Leute. Also klärt das unter euch.“ Oder sie ignorieren den Konflikt in der Hoffnung, dass dieser sich von alleine löst. Völlig ignorieren wäre unklug.
Löse Konflikte schnell. Warum Konflikte entstehen und wie Du diese nachhaltig lösen kannst, erkläre ich in meinem Blogpost Konflikte im Team lösen. Und hier bekommst Du ein Tool von mir an die Hand, wie Du Konflikten erkennst und Dein Team in die Lösungsfindung einbindest.
Fehler Nummer 8: Nicht fordern und fördern
Wenn Du das Maximum aus Deinen Mitarbeitenden herauskitzeln willst, solltest Du ihnen Aufgaben übertragen, die ihren Stärken und Fähigkeiten entsprechen. Siehe auch Punkt 2.
Du solltest die Aufgabe so wählen, dass die oder der Mitarbeitende herausgefordert, aber nicht überfordert wird. Lies dazu auch gerne meinen Artikel zum Flow-Zustand. Gib regelmässig Feedback zu den Fortschritten und zeige auf, welchen Beitrag diese eine Aufgabe für die Abteilung oder das ganze Unternehmen leistet.
Tausche Dich zudem kontinuierlich mit Deinen Mitarbeitenden aus, welche Unterstützung oder Hilfsmittel benötigt werden. Oder in welche Richtung sich die oder der Mitarbeitende weiterentwickeln möchte und welche Schritte, Schulung oder Weiterbildung dafür notwendig wäre oder in Frage käme. Dies kannst Du in sogenannten One-on-One Gesprächen machen oder in Team-Meetings.
Fehler Nummer 9: Den Chef raushängen lassen
Wenn es viel zu tun gibt, musst Du dringend weg.
Zum Meeting kommst Du zu spät und alle müssen warten, weil Du noch ein dringendes Telefonat machen musstest.
Weil Du so viel zu tun hast, nimmst Du das Telefon ab, wenn es läutet, während ein Mitarbeitender eine Präsentation zeigt. Lautlos stellen gilt ja nur für Deine Mitarbeitenden!
Alle Mitarbeitenden müssen ganz hinten auf dem Betriebsgelände ihr Auto abstellen, Du hast den Platz neben dem Haupteingang mit Schild reserviert.
Du verwendest Sätze, wie: „Ich bin der Chef. Wir machen es daher so, wie ich es sage!“
Die Türe zu Deinem Büro ist meistens geschlossen und Deine Mitarbeitenden müssen allen Mut zusammennehmen und bei Dir „um Audienz fragen“, wenn sie etwas besprechen wollen.
Du verstehst, was ich meine? Klar hast Du als Chef oder Chefin vielleicht das eine oder andere Privileg, weil Du auch mehr Verantwortung trägst. Aber bleibe fair, menschlich und nahbar. Sonst wirst Du es nicht schaffen, eine Team- oder Unternehmenskultur zu kreieren, in der sich Mitarbeitende wohlfühlen und sich gerne engagieren.
Fazit
Niemand ist perfekt und das ist gut so! Wenn Du bereits den einen oder anderen der oben genannten Fehler gemacht hast, verzweifle nicht, sondern lerne daraus.
Nimm Dir jeden Abend 5 Minuten Zeit und reflektiere Deinen Tag – am liebsten schriftlich, dann verankert es sich besser:
- Was lief gut?
- Was hätte besser laufen können?
- Wie könntest Du Deine Mitarbeitenden stärker unterstützen?
- Wem könntest Du delegieren und mehr Verantwortung übertragen?
- Hattest Du heute Kontakt mit einem oder einer Mitarbeitenden?
- Was hat er oder sie erzählt?
- Warst Du wertschätzend und nahbar?
Impulse für ein gutes Selbstmanagement findest Du in meinem Blog. Weitere Fragen zur Selbstreflexion findest Du auch in diesem Artikel vom Springer Verlag.
Alternativ kannst Du mit einem Coach zusammenarbeiten, Deine Führungsarbeit regelmässig reflektieren und Dir dadurch neue Impulse holen. Je länger, je mehr wirst Du neben Deiner Fach- und Führungskompetenz auch Deine Selbst- und Sozialkompetenz stärken müssen. Die Herausforderungen aufgrund der unterschiedlichen Bedürfnisse und Arbeitshaltungen der verschiedenen Generationen in einem Team und der Fachkräftemangel erfordern ein Umdenken und Anpassen des Führungsstils. Weg vom klassischen Top-Down und hin zum Coachen.
So kann ich Dich unterstützen
Leadership DNA: Dein nächstes Ziel ist eine Führungsposition oder Du bist frisch in einer gestartet? Hier lernst Du, wie Du mit Herz und Verstand führst. In meinem Coaching-Programm erfährst Du, wie Du Deinen Führungsstil entwickelst und Deine Fähigkeiten optimal einsetzt. Wie Du Dich selbst clever organisierst und Dein Team smart führst, so dass Du richtig durchstartest und langfristig Spass an der Führungsrolle hast. (Gruppen-Programm mit Lern-Modulen und Live-Sprechstunde.)
Leadership Growth Mastermind: Du bist bereits seit längerer Zeit in einer Führungsposition? Die Mastermind ist ein Peer-Coaching für erfahrene Leaderinnen inkl. Live-Workshops zu Psychologie, Coaching, Leadership-Skills und Mindset. Die Luft wird oben manchmal dünner und es fehlt der Raum oder die Person für gemeinsames Reflektieren, Experimentieren und für individuelle Lösungen. Hier bekommst Du einen Austausch unter gleichgesinnten Führungskräften, die sich gegenseitig unterstützen, motivieren, herausfordern und gemeinsam Erfolge feiern. (Coaching in der Kleingruppe mit individueller Betreuung.)
Leadership Boost: Du wünschst Dir eine exklusive Betreuung? Die gibt es hier. Nur Du und ich – intensive Zusammenarbeit, um Klarheit und Ausrichtung zu finden, Führungsfragen zu klären, Herausforderungen zu überwinden, selbstbewusster und mutiger, entspannter und gelassener, kreativer und innovativer zu werden, um Deine Träume und Ziele zu verwirklichen oder Lösungen und neue Perspektiven zu finden. (Einzelbegleitung individuell und intensiv.)
Du bist nicht ganz sicher, welche die passende Option für Dich ist? Buche Dir Dein kostenloses Kennenlerngespräch und wir finden es gemeinsam heraus.
Dann trage Dich gerne in meinen Impulsletter ein.
0 Kommentare