Generation Z im Team: Was Du als Führungskraft wissen solltest
Wie tickt die Generation Z im Job – und was heisst das für Deine Führung? In diesem Artikel erfährst Du, was junge Mitarbeitende wirklich motiviert, warum sie manchmal (heraus)fordernd sind und wie Du als erfahrene Führungskraft souverän, klar und menschlich darauf reagieren kannst.

Neue Generation, neue Fragen an die Führung
Vielleicht sitzt Du in letzter Zeit häufiger ratlos im Büro und fragst Dich, warum manche jüngere Mitarbeitende so anders ticken. Weshalb ihnen flexible Arbeitszeiten oder -modelle so wichtig sind, sie immer wieder aufs Neue Deine Entscheidungen hinterfragen oder regelmässig Feedback einfordern. Willkommen im Führungsalltag mit der Generation Z.
Diese Generation verändert, wie wir arbeiten, kommunizieren und führen. Für viele erfahrene Führungskräfte ist das eine echte Herausforderung – und gleichzeitig eine riesige Chance, den eigenen Führungsstil weiterzuentwickeln.
Wer ist die Generation Z? Ein kurzer Überblick
Die Generation Z (kurz: Gen Z) umfasst Menschen, die etwa zwischen 1996 und 2010 geboren wurden. Sie sind mit Smartphones, Social Media und Dauervernetzung aufgewachsen. Viele haben die Klimadebatte, Pandemie und gesellschaftliche Umbrüche in ihrer prägenden Jugendzeit erlebt. Studien, darunter auch der jährlich erscheinende Deloitte Gen Z and Millennial Survey zeigen:
- Sicherheit und Sinnhaftigkeit im Job sind für sie wichtiger als Status oder Karriere um jeden Preis.
- Sie legen grossen Wert auf eine gesunde Work-Life-Integration.
- Sie sind eher individualistisch geprägt, gleichzeitig sehr auf Werte und gesellschaftliche Verantwortung fokussiert.
Was führungserfahrene Menschen oft irritiert
Eine Kundin von mir sagte neulich: „Ich verstehe nicht, warum eine neue Mitarbeiterin nach zwei Wochen ein Zwischenfeedback wollte. Früher galt: kein Feedback ist gutes Feedback.“
Für viele aus der Gen Z ist regelmässiges Feedback normal, sie sind daran gewöhnt. Auch flache Hierarchien und direkte Kommunikation auf Augenhöhe sind für sie selbstverständlich – nicht einfach nur die Ausnahme. Das kann in klassischen Führungskulturen erst mal anecken. Der regelmässige Austausch hat etwas mit Wertschätzung und Teilhabe zu tun.
Oft kursiert auch das Vorurteil, die Gen Z sei faul oder wenig leistungsbereit. Tatsächlich zeigt sich in der Praxis etwas anderes: viele junge Mitarbeitende sind sehr engagiert – wenn sie wissen, wofür sie sich einsetzen. Der Sinn hinter einer Aufgabe und der eigene Beitrag zum grossen Ganzen sind zentrale Motivatoren. Nicht blinder Fleiss zählt – sondern bewusstes Engagement.
Wichtig zu verstehen ist, dass diese Unterschiede nicht mangelnden Respekt, sondern ein anderes Verständnis von Zusammenarbeit bedeuten.
Meine Erfahrungen als Hoteldirektorin bestätigen das. Im Führungsteam merkten wir im Laufe der Jahre, wie sich das Verhalten unserer jungen Mitarbeitenden veränderte – besonders bei den Auszubildenden. Wir stellten uns die Frage: Wie gehen wir damit um? Die Antwort war: mehr Kommunikation, mehr Einbindung. Wir wurden transparenter in unserem Weg und unseren Zielen. Das Resultat: unsere Mitarbeitenden engagierten sich stärker und entwickelten sich weiter – einige übernahmen intern mehr Verantwortung oder eine Führungsposition. Heute leiten zwei meiner ehemaligen Auszubildenden selbst Hotels.

Was die Gen Z von Dir als Führungskraft braucht
Die gute Nachricht ist, dass Du keinen Studienplatz zum Thema „Wie führe ich Gen Z“ belegen musst. Aber es lohnt sich, bestimmte Bedürfnisse bewusst(er) wahrzunehmen und darauf einzugehen:
- Transparenz: Warum etwas gemacht wird, ist für die Gen Z genauso wichtig, wie was gemacht wird. Gib den Kontext oder Hintergrundinformationen an, die für die Umsetzung der Aufgabe wertvoll sind.
- Einbindung: Sie wollen mitgestalten. Biete Möglichkeiten mitzuwirken, auch wenn Du am Ende die Entscheidung triffst.
- Verständnis für mentale Gesundheit: Ein gesundes Selbstmanagement ist für viele ein zentrales Thema. Finde heraus, welche Optionen in eure Arbeitswelt passen könnten.
- Klare Werte: Authentizität und Haltung zählen mehr als reine Fachkompetenz. Wenn ein Unternehmen mit Werten wirbt, diese aber nicht gelebt werden, wird sich ein Gen Z Mitarbeitender Gedanken machen, ob er sich weiter dort einbringen möchte.
Einen vertiefenden Blick auf die Haltung, die moderne Führung heute braucht, findest Du hier: Moderne Führung
So kannst Du mit typischen Reibungen umgehen
Ein Praxisbeispiel aus einem Workshop: eine Führungskraft beklagte, dass ein junger Mitarbeiter kurz nach Bestehen der Probezeit eine Weiterbildung machen wollte, für die er zweimal in der Woche früher gehen müsste und das Unternehmen sich im besten Fall finanziell beteiligen sollte. Gemeinsam analysierten wir, ob der Wunsch der Ausdruck von Engagement und Entwicklungslust war oder Anspruchsdenken aka „Das Unternehmen muss mir etwas bieten, damit ich bleibe.“ Die Führungskraft kam zum Ergebnis, dass er ihn als einen sehr interessierten und zuverlässigen Mitarbeiter kennengelernt habe und die Anfrage nicht fordernd war. Ein Entwicklungsgespräch mit klaren Spielregeln brachte die Lösung.
Wenn Du ähnliche Situationen erlebst, lohnt sich also der Perspektivwechsel: Was steckt dahinter? Wie kannst Du Klarheit schaffen, ohne autoritär oder pikiert zu reagieren?
In solchen Momenten kann ein Wechsel vom klassischen Führen zum Coachen hilfreich sein: Führen oder coachen?
Wie führst Du die Generation Z – und was lernt sie von Dir?
Die Generation Z ist kein Problem, das Du lösen musst. Es sind junge Menschen mit anderen Prägungen, Wünschen und Erwartungen an sich und die Welt. Die Gen Z (und ihre Nachfolge-Generation Alpha) sind die Chance, Deine Führungskompetenzen weiterzuentwickeln.
Nutze die nachfolgenden Reflexionsfragen, um Dich selbst zu hinterfragen – nicht als Test, sondern als Impuls:
- Wann habe ich zuletzt einen jungen Mitarbeitenden gefragt: „Was brauchst Du, um hier gerne zu arbeiten?“ (Statt Annahmen zu treffen, öffnet diese Frage den Dialog.)
- Wo halte ich an Hierarchie fest – aus Gewohnheit oder Notwendigkeit? (Gen Z akzeptiert Autorität, wenn sie begründet ist. Zeige Deine Entscheidungslogik.)
- Welches Verhalten der Gen Z triggert mich – und was sagt das über meine eigenen Prägungen? (Zum Beispiel: Forderndes Feedback ≠ Respektlosigkeit, sondern klare Erwartungen.)
Fazit: nicht schwieriger, nur anders
Die Generation Z stellt bewährte Führungsgewohnheiten auf die Probe – nicht, weil sie alles infrage stellt, sondern weil sie andere Erwartungen mitbringt (Augenhöhe, Sinnhaftigkeit und Selbstverwirklichung). Für viele Führungskräfte wirkt das zunächst anstrengend – denn Erklärungen und Dialog brauchen mehr Raum als früher. Doch genau darin liegt die Chance: Wenn Du bereit bist zuzuhören, zu verstehen und Deine Haltung zu reflektieren, kannst Du genau das tun, was Deine Aufgabe als Führungskraft ausmacht: Orientierung geben und Menschen weiterentwickeln.
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