Im Flow sein: so erzielst Du Höchstleistungen
Im Flow läuft einfach alles rund. Du bist konzentriert, kreativ, produktiv und hast Freude an dem, was Du tust. Der Flow ist ein Zustand der vollkommenen Erfüllung und des Glücks. Wie Du oder Dein Team in den Flow kommen, erfährst Du hier.

Was ist Flow?
Flow kommt aus dem Englischen und heisst übersetzt Fliessen. Es geht also um einen Zustand, in dem alles fliesst.
Ich bin mir sicher, Du hast dies bereits einmal erlebt. Du bist völlig versunken in einer Aufgabe oder einem Hobby und merkst nicht, was um Dich herum passiert. Du bist tief konzentriert, hoch motiviert und vergisst in diesem Zustand die Zeit: Zeit zu essen, zu trinken oder zu schlafen.
Eventuell musst Du gedanklich ein paar Jahre zurück (oder sogar in Deine Kindheit), wenn Du ein Beispiel für einen Flow suchst. Bei Kindern kannst Du einen Flow besonders gut beobachten, wenn sie spielen. Sie sind kreativ und ausdauernd, befinden sich in ihrer eigenen Welt, bauen Höhlen, Burgen, spielen, malen, hören das mehrmalige Rufen der Eltern nicht und sind nur schwer dazu zu bewegen, ihr Spiel zu unterbrechen, um zu essen oder zu schlafen.
Bei Erwachsenen findest Du Beispiele für einen Flow-Zustand beispielsweise bei Schriftstellern, die sich verschanzen und ein ganzes Buch am Stück schreiben. Oder Maler, die nicht aufhören können bis das Bild fertig ist. Es ist wie ein Rausch, in dem sich Personen im Flow befinden.
Wer prägte den Begriff Flow?
Der amerikanisch-ungarische Wissenschaftler und Glücksforscher Mihály Csíkszentmihályi beschäftigte sich in den 70er Jahren mit dem Phänomen des völligen gedanklichen Abtauchens. Über Jahrzehnte forschte und entwickelte der Psychologe seine Theorie weiter und befragte seine Teilnehmenden nach den Gefühlen, die sie bei ihren Aufgaben empfanden. Beschrieben wurde der Zustand immer wieder als Trance ähnlich, in dem alles fliessend wahrgenommen wird. So entstand der Begriff „Flow“.

Wie erreichst Du den Flowzustand?
Leider ist es nicht möglich, den Flow- Zustand auf Knopfdruck zu erreichen. Es ist jedoch möglich, gewisse Faktoren zu fördern, die es ermöglichen in den Flow zu kommen.
Klare Zielsetzung
Es sollte Dir klar sein, welches Ergebnis oder Ziel Du (mit Deinem Team) anstrebst. Der Schriftsteller will ein Buch schreiben, die Malerin ein Bild malen, das Kind eine Höhle bauen etc.
Ich habe es nicht nur einmal erleben dürfen, dass wir mit einem super Team in einem solchen Flow waren. Wir haben gearbeitet, als ob es kein Morgen gäbe. Stunden, Tage, kaum Schlaf. Es war egal. Wir hatten Spass und der Erfolg stellte sich ein. Und der Erfolg bestätigte unsere Mühen und so ritten wir einen ganzen Moment lang auf der Erfolgswelle und waren in unserem Flow. Eine fantastische Zeit!
Volle Konzentration
Wusstest Du, dass es ca. 8 Minuten dauern kann, bis Du in der Konzentration bist? Daher solltest Du Dich für den Start in Deinen Flow die ersten 8 Minuten abschotten, das Telefon umleiten, Mail-Account schliessen und den Kollegen Bescheid geben, dass Du nicht gestört werden möchtest.
Kontrolle
Du benötigst für einen Flow das Gefühle, die Kontrolle über das Projekt oder die Arbeit zu haben und gleichzeitig das Bewusstsein, dass „die Situation in ihrer Gesamtheit unvorhersehbar und unberechenbar ist„*. Du solltest wissen, was Du tust und wie Du es erreichen willst. Du solltest die Schritte klar definieren können (siehe Punkt 1) und Dich der Aufgabe gewachsen fühlen. Du gibst aber auch die Kontrolle ab, indem Du Dich treiben lässt. Auch wegen diesem Balanceakt ist es nicht so einfach „bewusst“ in den Flow zu kommen.
Einklang von Anforderung und Fähigkeit
In der Aufgabe sollten Deine Fähigkeit und Anforderung an Dich im Einklang sein. Auf der einen Seite sollte die Aufgabe Dich herausfordern, aber nicht überfordern. Es darf Dich aber auch nicht langweilen und unter Deinen Fähigkeiten liegen. Du solltest die Aufgabe als mühelos empfinden.
In der unten stehenden Grafik findest Du die verschiedenen Stadien in Bezug auf Anforderung und Fähigkeit. Wenn Du also im Bereich einer – für Dich – hohen Anforderung und im Bereich Deiner Fähigkeiten arbeitest, ist die Chance auf ein konzentriertes und glückliches Arbeiten im Flow am Höchsten.

Wie schaffst Du es im Flow zu sein?
Ein guter Rat von mir: mach etwas, was Du wirklich gerne machst und worin Du gut bist. Du musst kein Profi sein, aber die Leidenschaft ist ein guter Start. Und dann übe, bleib dran und der Flow wird sich einstellen. Durch das Ergebnis beflügelst Du Dich selbst.
Wie bringst Du Dein Team dazu in den Flow zu kommen oder im Flow zu sein?
Mach klare Zielvorgaben, gib Aufgaben, die eine realistische Herausforderung darstellen (Balance zwischen Fähigkeit und Anforderung), gib regelmässig Feedback und zeige Wertschätzung.
Schaffe ein Umfeld, in dem ein Flow möglich ist (Ruhepause, Rückzugsorte, offene Feedbackkultur) und lass Mitarbeitende am grossen Ganzen teilhaben. Am besten funktioniert es, wenn die psychologische Sicherheit gross ist.
Zeige auf, welchen Beitrag diese einzelne Aufgabe auf die ganze Abteilung oder Unternehmung leistet. Gerade bei den jüngeren Generationen bildet die Sinnhaftigkeit der Aufgaben einen grossen Anteil des Engagements.
Du wirst sehen, wie positiv sich der Flow-Zustand auf die Leistung und Kreativität Deiner Mitarbeitenden auswirken wird. Damit können Du und Dein Team Höchstleistungen erzielen. Weitere Möglichkeiten zur Motivation Deiner Mitarbeitenden findest Du in meinen Artikeln Mitarbeiter motivieren und Vertrauen im Team aufbauen.
Wann warst Du zuletzt im Flow?
Hinterlasse einen Kommentar, wie du es geschafft hast und wie es sich für Dich angefühlt hat.
* Quelle Mihaly Csikszentmihalyi: Flow – der Weg zum Glück. Der Entdecker des Flow-Prinzips erklärt seine Lebensphilosophie. ISBN 978-3-451-06067-0
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