Mentoring – Definition und Vorteile für Mentoren und Mentees
Oprah Winfrey hatte eine, Rihanna und Bill Gates auch einen. Welche Gemeinsamkeit verbindet diese berühmten Persönlichkeiten? Die Antwort ist: eine Mentorin oder einen Mentor. Alle hatten zu Beginn ihrer Karrieren Personen um sich, die an sie glaubten, ihnen Mut zusprachen, sie unterstützten und auf ihrem Weg zum Erfolg begleiteten. Mentoring ist aber nicht nur dafür da, um reich und berühmt zu werden. Warum Mentoring sich trotzdem für Dich lohnt, liest Du hier.
Marc Zuckerberg, Co-Gründer von Facebook, bezeichnet Steve Jobs, den verstorbenen Apple-Gründer, als seinen Mentor. Als Marc Zuckerberg zu Beginn seiner Firmengründung unsicher wurde, suchte er Steve Jobs auf, der ihm einen wertvollen Rat gab. Dadurch habe er wieder den Fokus zurück gewonnen und was aus dem Unternehmen Facebook heute geworden ist, weiss so ziemlich jeder – eine Erfolgsgeschichte!
Definition: Wenn Du Rat oder Hilfe suchst, bist Du Mentee. Wenn Du Deine Erfahrung oder Dein Wissen weitergibst, bist Du Mentorin oder Mentor.
Warum sollte jeder Mensch einen Mentor oder eine Mentorin haben?
Du musst kein Unternehmen gründen wollen, um einen Mentor oder eine Mentorin in Anspruch nehmen zu wollen. Es können andere Themen oder Situationen sein, bei denen Du gerne den Rat oder die Expertise einer weiteren Person einholen würdest.
- Neues Wissen aneignen
- Kenntnisse vertiefen
- neue Fähigkeiten erlernen
- Kompetenzen erweitern
- Gewohnheiten verändern
- Werte definieren
- Ressourcen aktivieren
- Lösungswege finden
- Inspiration erhalten
- Perspektiven aufzeigen
Was machen Mentor:innen?
Mentor:innen können je nach Thema verschiedene Rollen einnehmen: Vorbild, Berater, Lehrerin, Wegweiser, u.v.m.
Mir persönlich gefällt die Definition von Michael Sonnenfeldt, CEO und Chairman von Tiger 21, sehr gut. Er unterscheidet 5 Mentoren-Typen:
- Wise veteran (weiser Veteran): er oder sie stellt sein Wissen und seine Erfahrung Jüngeren zur Verfügung.
- Eager teacher (eifriger Lehrer): er oder sie gibt spezifisches Wissen an Neulinge weiter.
- Generous peer (grosszügige Fachkollegin): er oder sie unterstützt Kolleg:innen oder Freund:innen dabei, sich neue Fähigkeiten anzueignen und sich mit Geschäftspartner:innen zu vernetzen.
- Life Coach (Lebensberater): er oder sie berät andere zu persönlichen Angelegenheiten oder Karrierezielen.
- Good Listener (gute Zuhörerin): er oder sie ist einfach da, um zuzuhören und um Lösungsmöglichkeiten für Probleme oder Herausforderungen anzubieten oder Ideen zu geben.
Diese Definition und weitere Strategien finden sich in seinem Buch: “Think Bigger: And 39 Other Winning Strategies from Successful Entrepreneurs.”
Gerade für unerfahrene Führungskräfte ist Mentoring ein wirklicher Booster. Über welche Kompetenzen Du als Führungskraft verfügen solltest, liest Du hier.
Eine Mentorin oder ein Mentor kann nicht nur in beruflichen, sondern auch in persönlichen Bereichen für seinen Mentee nützlich sein. Ob beruflich oder persönlich – den Schwerpunkt des Austauschs legen Mentor und Mentee jeweils gemeinsam fest. Das Treffen ist freiwillig.
Welche Vorteile bietet Mentoring hinaus?
Mentor:innen können nicht nur in unterschiedliche Rollen schlüpfen, sie können darüber hinaus auch ganz viel mehr, nämlich:
- Mentor:innen hören zu und zwar gerne. Es ist nicht die Ehefrau oder der Partner, dem zu Hause (wieder) Leid geklagt wird und es nicht mehr hören mag, aber aus Höflichkeit nickt. Oder der Kollege, der im Gegenzug gleich eine eigene Geschichte parat hat, die er unbedingt erzählen muss. Oder die Chefin, die keine Zeit für Deine Anliegen hat. Dein Mentor oder Deine Mentorin hört Dir wirklich zu und interessiert sich für Dich.
- Mentoring kann Dich vor Fehlern bewahren. Du kannst mit Deinem Mentor Szenarien durchspielen, bevor diese eintreten. Deine Mentorin verfügt über einen Erfahrungsschatz, ist die gleichen Schritte bereits Jahre vor Dir gegangen und kann Dir so den besten Weg aufzeigen.
Welche Vorteile noch?
- Mentor:innen kennen die Abkürzung und sparen Dir daher viel Zeit und Energie. Während Du Dich alleine mühsam durch das Internet, Bücher und Tutorials suchst und immer wieder Ausprobieren musst, was klappen könnte, verlierst Du wertvolle Zeit. Das erhoffte, aber dann doch nicht erreichte Ergebnis ist enttäuschend und raubt Dir wertvolle Energie. Geh mit Deinem Mentor die Abkürzung, erfahre Geheimnisse und beschleunige so das Erreichen Deiner Ziele.
- Mentor:innen motivieren und halten Dich auf dem richtigen Kurs. Durch einen regelmässigen Austausch bleibst Du in der Umsetzung und am Erreichen Deiner Ziele kontinuierlich dran. Mentor:innen pushen und geben Ideen, so dass der Mentee konzentriert und fokussiert bleibt.
- Mentor:innen öffnen Türen. Mentor:innen kennen sich in ihrem Bereich bestens aus, sind gut vernetzt und haben Kolleg:innen, die zu einem bestimmten Thema, Kompetenz oder Fähigkeit noch mehr Erfahrung haben. Sie öffnen damit Türen zu noch mehr Wissen und einem grösser werdenden Netzwerk. Die richtig guten Jobs werden heute häufig „auf dem verdeckten Markt“ vergeben, weil jemand jemanden kennt. Was, wenn Deine Mentorin ein gutes Wort für Dich einlegt oder eine Empfehlung ausspricht oder Dich mit Deinem Wunsch-Arbeitgeber in Kontakt bringt?
Vorteile nur für Mentees?
Mentoring bringt nicht nur Vorteile für Mentees, sondern auch für die Mentor:innen selbst. Es ist eine wechselseitige Beziehung, d.h. Mentor und Mentee lernen voneinander und entwickeln sich beide dadurch weiter. Möglich wird dies durch einen vertrauensvollen Beziehungsaufbau, der von Wertschätzung und Respekt geprägt ist.
Ich selbst arbeite seit vielen Jahren als Mentorin, darunter auch ehrenamtlich für die AICR. Zusammen mit 3 Kolleginnen und Kollegen haben wir das Mentoring-Programm der AICR Switzerland ins Leben gerufen. Inzwischen haben auch AICR-Sektionen in anderen Ländern das Konzept übernommen und Mentorinnen und Mentees können von diesen wunderbaren Vorteilen profitieren.
Dann trage Dich gerne in meinen Impulsletter ein.