Mitarbeitermotivation: ist das meine Aufgabe?
Mitarbeiter motivieren – wozu? Alle Stellen im Team sind besetzt und jetzt die Leute auch noch bei Laune halten?! In diesem Blogpost gebe ich Dir 4 einfache Fragen, die Dir als Führungsperson dabei helfen, Demotivation bei Deinen Mitarbeitenden frühzeitig zu erkennen, zu stoppen oder sogar die Mitarbeitermotivation zu steigern. Und Du bekommst eine Antwort auf die Frage, ob es Deine Aufgabe als Führungskraft ist, Deine Mitarbeitenden bei Laune zu halten. Ready?
Mitarbeitende motivieren – warum?
Kleiner Spoiler: sich darauf zu verlassen, dass alle Mitarbeitenden sich immer selbst motivieren, wäre träumerisch bis fahrlässig. Ich hoffe nicht, ich habe Dir da gerade etwas Neues erzählt. Somit ist die Antwort ja, aber…
Grundsätzlich kannst Du davon ausgehen, dass jede und jeder Mitarbeitende eine gewisse Grundmotivation mitbringt. Ansonsten hätte er oder sie sich nicht beworben und würde nicht bei Dir arbeiten. Es hängen aber viele weitere Faktoren an der Motivation eines Menschen. Dies bestätigt auch eine Studienserie, die bis ins Jahr 2019 von Manpower gemacht wurde. Hier kannst Du die Zusammenfassung nachlesen: MPG_arbeitsmotivation_2019_studie_20190219. Während vor wenigen Jahren das gute Arbeitsverhältnis mit KollegInnen und Vorgesetzten am Wichtigsten war, gefolgt von flexiblen Arbeitszeiten und guter Kaffee (!!) auf Rang 5, sind heute gute Work-Life-Balance, nette Kolleg:innen und flexible Arbeitsbedingungen in den Vordergrund gerückt. Die Nachhaltigkeit wird auch für immer wichtiger angesehen. Das war vor der Pandemie. Aber wie sieht es im Jahr 2023 aus?
Eine Jobstudie von Ernst & Young aus 2023 zum Thema Motivation zeigt auf, dass diese aktuell auf dem Tiefstand ist. Nicht einmal 1/3 der Befragten ist zufrieden mit ihrer Arbeitssituation. Als Gründe werden die Folgen der Pandemie genannt, die scheinbar immer noch vielen Angestellten in den Knochen stecken. Was sie sich am meisten wünschen, sind ein gutes Verhältnis zu ihren Kolleg:innen, gutes Arbeitsklima und dann das Gehalt. Es trägt zudem zu mehr Zufriedenheit und Motivation bei, wenn die Mitarbeitenden in Entscheidungsprozesse miteinbezogen werden. Sie wollen gehört und wertgeschätzt werden. Hier kannst Du die EY Jobstudie Motivation 2023 nachlesen.
Was also tun, wenn die Motivation sinkt, d.h. die Mitarbeitende schlecht gelaunt zur Arbeit erscheint, der Mitarbeitende unkonzentriert ist und Fehler macht, sich Reklamationen häufen, die Laune im Team im Keller ist etc.?
Dann ist es durchaus an Dir, herauszufinden, was die oder den Mitarbeitenden davon abhält, ihr Bestes zu geben. Ja gut, fragst Du Dich, aber wie? Ich gebe Dir 4 einfache Fragen an die Hand, mit denen Du es schaffst.
4 Fragen, mit denen Du Demotivation aufdeckst und Mitarbeitende motivierst
Frage Nummer 1: Was ist in letzter Zeit los mit Ihnen?
Weiter geht es mit: „Mir ist aufgefallen, Sie sind weniger fröhlich.“ Oder „Mir ist aufgefallen, Sie sind nicht so motiviert, wie ich Sie sonst erlebe.“ Und dann gehst Du dazu über, ein Gespräch zu suchen.
Warum solltest Du das machen?
Wenn Du nicht fragst, wirst Du es unter Umständen nie erfahren und hast so auch keine Möglichkeit, etwas daran zu ändern. Wichtig: Zuhören anstelle von Zureden!
Frage Nummer 2: Was würde Ihnen helfen?
Alternativ könntest Du fragen, was im Weg steht, was ihn oder sie hindert etc. Du möchtest also herausfinden, was die oder den Mitarbeitenden davon abhält.
Warum solltest Du das machen?
Du zeigst Interesse am Wohl Deiner oder Deines Mitarbeitenden. Du möchtest, dass es ihr oder ihm gut geht und gute Leistung erbringen kann. Und wieder wichtig: Zuhören statt Zureden!
Frage Nummer 3: Was müsste sich ändern?
Die Frage zielt nun auf die Zukunft ab und es wird konkret. Mitarbeitende nennen hier in der Regel mehr Lob, Wertschätzung, berichten von defekten Arbeitsmitteln oder Problemen im Ablauf.
Warum solltest Du das machen?
Die Offenheit Deiner Mitarbeitenden gibt Dir die Chance, Fehler oder Probleme frühzeitig aufzudecken und zu beheben. Zudem gibst Du die Verantwortung mit dieser Frage an Dein Gegenüber, aktiv mitzugestalten und sich einzubringen.
Frage Nummer 4: Was machen wir jetzt konkret?
Du fasst das Gespräch zusammen und hältst fest, was eine mögliche Lösung oder nächste Schritte sein könnten. Besser noch, wenn Du Dein Gegenüber fragst, was aus ihrer oder seiner Sicht konkrete nächste Schritte wären, um die Situation zu ändern oder das Problem zu lösen.
Warum solltest Du das machen?
Es geht darum Nägel mit Köpfen zu machen. Du möchtest, dass Deine Mitarbeitende oder Dein Mitarbeitender wieder motivierter ist. Also haltet nun gemeinsam fest, wer was bis wann machen wird. Dies solltest Du im Auge behalten und bei Bedarf daran erinnern.
Fazit
Wie zu Beginn gespoilert, ist es auf jeden Fall Deine Aufgabe, Mitarbeitende zu motivieren. Dies bedeutet jedoch nicht, dass Du den Pausenclown oder Entertainer spielen musst.
Wenn Du und Deine Mitarbeitenden es als völlig normal betrachten, dass Du Dich nach ihrem Wohlergehen erkundigst oder fragst, was sie benötigen, um motivierter bei der Arbeit zu sein. Dann wirst Du frühzeitig mögliche Störfaktoren erkennen und diese gemeinsam beheben können. Du kannst so mögliche Konflikte und damit wirklich unangenehme Gespräche vermeiden, bevor sie entstehen.
Ich empfehle Dir daher regelmässig Einzelgespräche mit Deinen Mitarbeitenden einzuplanen, sogenannte One-on-Ones.
Solltest Du bereits einen Konflikt im Team haben, den Du lösen möchtest, könnte Dir dieser Blogpost weiterhelfen zum Thema Konflikte lösen oder dieser zum Thema teambildende Massnahmen. Möchtest Du eine praktische Anleitung, wie Du Kritikgespräche vorbereitest, durchführst und abschliesst? Dann könnte mein Mini-Kurs richtig für Dich sein.
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