Mutig sein: warum Mut belohnt wird
Vielleicht denkst Du manchmal: ich und mutig? Das sind zwei Welten, die aufeinander treffen. Nicht mein Ding. Jetzt könntest Du natürlich sagen: ich lasse es am besten von vornerein bleiben. Du könntest aber auch überlegen, ob Du nicht etwas tun kannst, was Dich einen Schritt weiter bringt oder sogar zu dem Punkt, an dem Du feststellst: sooo schlimm war es eigentlich gar nicht. Mit folgenden Tipps schaffst Du es.

Was ist Mut?
Das Wort Mut wird oftmals dann verwendet, wenn Personen ungewöhnliche Dinge sagen oder aussergewöhnliche Taten vollbringen.
Sie springen aus einem Flugzeug mit einem Fallschirm. Sie klettern ohne Seil einen Felsen hoch. Sie kündigen Ihren Job, ohne etwas Neues in Aussicht zu haben. Sie halten zum ersten Mal eine Rede vor der gesamten Belegschaft.
Sobald Dir jemand sagt: „Wow, das hätte ich mich nicht getraut.“ oder „Vor 200 Personen hast Du eine Rede gehalten? Ich wäre gestorben von Angst.“ merkst Du, dass es etwas Besonderes war oder als besonders angesehen wird.
Die Beurteilung, ob etwas als mutig bewertet wird oder nicht, ist also individuell. Je nachdem, ob es Dich Überwindung kostet und Du es zum ersten Mal machst. Oder ob Du es schon tausend Mal gemacht hast und es für Dich mit keinerlei Anstrengung oder Gefahren verbunden ist.
Was heisst für Dich „mutig sein“?
Ob Du nun mehr oder weniger mutig bist, hängt also davon ab, wie andere oder Du selbst eine Situation oder Handlung beurteilst.
Mutig bist Du,
- wenn Du die Fähigkeit besitzt, Deine Angst zu überwinden
- wenn Du bereit bist unpopuläre Entscheidungen zu treffen
- wenn Du die Fähigkeit besitzt, eigene oder völlig neue Wege zu gehen
- wenn Du zu Deinen Entscheidungen stehst
- wenn Du bereit bist an Deinen persönlichen Herausforderungen zu wachsen
- wenn Du Deinen persönlichen Wertvorstellungen folgst, auch wenn diese von Deinem Umfeld als unangemessen angesehen werden
- und vieles mehr
Als Führungskraft solltest Du eine gute Portion Mut besitzen. Schliesslich musst Du täglich Entscheidungen treffen, die nicht immer allen gefallen können und müssen. Du musst als Führungskraft manchmal gegen Widerstände handeln. Du solltest neben dem wirtschaftlichen Ziel auch die Verantwortung für Deine Mitarbeitenden übernehmen. Du solltest ein gutes Selbstvertrauen besitzen, um als gutes Vorbild voran zu gehen und innovativ solltest Du auch sein. Du solltest auf Dein Wissen und Dein Bauchgefühl vertrauen.
Somit gratuliere ich Dir an dieser Stelle bereits für Deinen Mut, Führungskraft zu sein (oder es werden zu wollen). Chapeau!
Du denkst immer noch, dass andere mutiger sind als Du? Dann solltest Du dringend meinen Blog lesen zum Thema „Vergleiche stoppen.“ Danach schaust Du vielleicht etwas weniger auf andere als zu Dir selbst.
Du möchtest mutiger werden – egal, was andere sagen? Dann habe ich tolle Neuigkeiten für Dich:
Mut kann trainiert werden
Ist das nicht eine super Nachricht? Und Du brauchst dafür nicht einmal teure Kurse buchen. Du benötigst lediglich Geduld, Zuversicht und Selbstvertrauen.
Tipp 1: Fehler als Chance sehen
Viele Führungskräfte haben Angst davor, Fehler zu machen. Sie wälzen diese dann auf Mitarbeitende ab oder versuchen sie zu vertuschen. Sieh Fehler als nicht geglückten Versuch auf dem Weg zum Ziel. Lerne aus den Erfahrungen und probiere es erneut. Oder beziehe Mitarbeitende mit ein, die in diesem Bereich ihre Stärken haben und ermutige damit andere.
Tipp 2: sich der eigenen Ängste bewusst werden
Ich hatte als Kind Angst vom 5-Meter-Sprungbrett im Freibad zu springen. Ich habe es gemacht. Einmal und nie wieder. Ich habe heute noch Höhenangst, dies hält mich jedoch nicht davon ab, auf den Eiffelturm zu steigen, in die Berge zu gehen, von Felsen ins Wasser zu springen oder in einen Kletterpark Höhen zu erklimmen und mich davon abzuseilen. Wohl ist mir nie dabei, aber ich möchte nicht auf den Ausblick oder den Spassfaktor verzichten. Also nicht viel drüber nachdenken und los. Das Adrenalin und der Stolz hinterher überwiegen.
Überleg Dir also, was Dir Angst oder Sorge bereitet. Oftmals verknüpfen wir Erinnerungen aus der Vergangenheit mit Gedanken der Gegenwart. Hast Du Dich als Jugendlicher in der Schule beim Vortrag mal verhaspelt und alle haben gelacht? Willst Du deshalb heute keine Ansprache vor Deinem Team halten, weil Du Angst davor hast, dass Du Dich wieder verhaspelst und alle lachen?
Tipp 3: ermutige Dich selbst
Kommen wir zum Beispiel aus Tipp 2 zurück.
Deine Angst ist es, dass Du Dich verhaspelst und Dein Team über Dich lacht? Dann übe in kleinerem Kreis vor der dem Spiegel, der Kamera oder der Familie. Du wirst sehen, Übung macht den Meister! Und selbst wenn Du Dich verhaspeln solltest: lächle und geh drüber weg oder fang den Satz nochmals neu an.
Oder schreibe eine Liste, was Du tun würdest, wenn Du mutiger wärst. Beginne die Sätze mit:
„Wenn ich so mutig wäre, wie ich es gerne wäre, dann könnte ich…“
- weniger Angst vor Fehlern haben
- eine Ansprache vor der gesamten Belegschaft halten
- leichter Entscheidungen treffen, die nicht alle gut finden
- auch mal Nein sagen, wenn mir der Chef wieder neue Aufgaben abgibt
- meine Mitarbeitenden zielgerichteter führen
- etc.
Und dann überleg Dir, welchen kleinen ersten Schritt Du unternehmen möchtest, um ein klein wenig mutiger zu werden.

Du denkst immer noch, dass Du nicht mutig bist?
Nochmals zur Wiederholung: Du bist Führungskraft und damit mutig genug, für Dich und andere Verantwortung zu übernehmen. Das reicht Dir nicht? Also gut. Dann hier noch ein Bonus-Tipp.
Bonus-Tipp zum „mutig sein“
Nimm Dir ein Blatt Papier im Querformat und ca. 45 Minuten Zeit. Zeichne auf dem Papier einen Zeitstrahl vom Start Deiner Berufskarriere bis heute (Jahreszahlen).
Beginne ruhig in der Kindheit, wenn Du bereits als kleiner Knopf aus der Garage heraus Flohmarkt gespielt und Spielsachen oder Trödel vom Dachboden an die Nachbarschaft verhökert hast. Oder später hast Du Zeitungen ausgetragen und den Rasen der Umgebung gemäht, auch die vom Nachbarn, der immer etwas grummelig war? Du bist alleine durch die Welt gereist? Du konntest im Vorstellungsgespräch überzeugen und Deine Gehaltsvorstellung durchsetzen?
Zeichne überall dort auf dem Zeitstrahl einen kleinen Strich. Und dann notiere weiter oben, wie mutig Du in dem Moment warst und warum. Sammle so alle Deine mutigen Momente, die zu Deinem persönlichen Wachstum oder Deiner Karriere beigetragen haben.
Mut wird belohnt
Wie Du siehst, wird Mut belohnt. Sonst wärst Du heute nicht da, wo Du bist. Und Du wärst nicht so mutig, weiter an Dir zu arbeiten und über Dich hinaus zu wachsen.
Ich kann Dich an dieser Stelle daher nur ermutigen, geduldig zu bleiben, an Dich zu glauben und zu verstehen, dass Du nichts verlieren, aber ganz viel gewinnen kannst, wenn Du mutig bist.
Als Literatur-Tipp empfehle ich Dir zu diesem Thema: „Mut tut gut“ von Theo Schoenaker ISBN: 9783932708152
Entdeckungsreise Führungskraft
Willst Du Dein Team mit natürlicher Autorität für Dich gewinnen und miteinander nicht gegeneinander arbeiten? Willst Du empathischer werden oder klarer kommunizieren können? Willst Du Dein Team stärker einbinden und mehr Verantwortung übertragen? Willst Du Deine Vorgesetzten und Dein Team nicht nur mit Fachkompetenz, sondern auch mit emotionaler Intelligenz überzeugen? Dann komm in meine Führungskräfte Akademie online und geh auf Entdeckungsreise – mit mir als Guide an Deiner Seite.
Dann trage Dich gerne in meinen Impulsletter ein.
![]() | Die Autorin: |
2 Kommentare
Maria · 26. Juni 2022 um 1:47
Nein, Mut wird nicht immer belohnt. Die Aussage ist einfach falsch. Mut wird *manchmal* belohnt, mehr nicht.
Ob du den Mut haben wirst, diesen Kommentar zu veröffentlichen, liebe Martina? 🙂
Martina Miciecki · 27. Juni 2022 um 10:17
Hallo Maria, vielen Dank für Deinen Kommentar. In der Persönlichkeitsentwicklung solltest Du nicht versuchen etwas immer oder nie erreichen zu wollen. Es geht darum, dass Du Deine Komfortzone verlässt und etwas Neues ausprobierst. Dafür reichen kleine erste Schritte in die gewünschte Richtung. Durch diese neuen Erfahrungen eröffnest Du Dir neue Optionen, die ohne das Ausprobieren nicht möglich gewesen wären. Wenn Du also den Mut aufbringst – egal wie das Ergebnis ausfällt – dann bist Du bereits einen Schritt weiter. Und das hat sich doch dann allemal gelohnt, oder nicht?