Sich mit anderen vergleichen lohnt sich nicht
Die Welt der sozialen Medien macht es noch einfacher, sich mit anderen zu vergleichen. Aber andere sind viel erfolgreicher, kreativer, intelligenter, mutiger, schlagfertiger, attraktiver, eloquenter oder humorvoller als Du? Willkommen in der Vergleichs-Falle! Warum Du immer verlieren wirst, wenn Du dich mit anderen vergleichst, und 3 Hacks, wie Du aus dem Vergleich aussteigen kannst, erfährst Du hier.
Vergleichst Du Dich gerne mit anderen?
Dann frage ich mich, ob Du gerne unglücklich bist oder einen Hang zur Selbstgeisselung hast. Klingt provokativ? Sorry, aber genau das war meine Absicht.
Es ist nicht so, dass ich mich nie mit anderen verglichen habe und ich tue es auch heute noch ab und zu. Aber anders.
Warum vergleichen wir uns mit anderen?
Sich mit anderen vergleichen geht schon in der Kindheit los. Wir sind unbeholfen und nehmen in der Umgebung wahr, wie andere das Leben (vermeintlich besser) bewältigen. Von diesen leiten wir ab, wie wir besser durchs Leben kommen können. Wir sehen also von Kindesbeinen an, dass der grössere Bruder oder die ältere Schwester besser sind als wir selbst, weil sie Sachen können, zu denen wir (noch) nicht in der Lage sind. Das demotiviert uns.
Sätze, wie z.B. „dafür bist Du noch zu klein“ oder „lass das mal Deinen grossen Bruder machen“ oder „wenn Du gross bist, kannst Du…“ unterstützen den psychologischen Prozess, dass wir uns klein und minderwertig fühlen und lange darauf hoffen, dass es eines Tages besser wird. Die Gefühle von Minderwertigkeit, mangelndem Selbstvertrauen oder sogar Schuldgefühle prägen sich bis ins Erwachsenenalter ein.
Psychologischer Kontext: Minderwertigkeit aus Sicht des Individualpsychologen Alfred Adler
Alfred Adler wurde 1940 in Wien geboren, war Arzt und in der Studiengruppe von Sigmund Freud. Im Laufe der Jahre entwickelte Alfred Adler jedoch eigene Ansichten der Psychologie, trennte sich von Sigmund Freud und dessen Ansichten und begründete seine eigene Schule der Individualpsychologie. Aus seiner Sicht sind Ungleichheiten resp. die Individualität des Menschen auf 3 Ursachen zurückzuführen:
- durch unterschiedliche Umwelteinflüsse
- durch unterschiedliche Erbanlagen
- durch die Annahme, dass der geistig-seelische Kern des Menschen bereits vor der Zeugung existierte und sich in einen physischen Leib inkarniert (Quelle: bruehlmeier.info)
Zwei Möglichkeiten die Minderwertigkeit auszugleichen
Aus Sicht von Alfred Adler gibt es zwei Möglichkeiten des Ausgleichs: Gemeinschaft (Gemeinschaftsgefühl) oder Kompensation.
Gemeinschaftsgefühl: Der Mensch ist hingeordnet auf Gemeinschaft. Dies bedeutet, dass ein Mensch das Gefühl entwickelt, dass die eigene Minderwertigkeit am Besten dadurch ausgeglichen werden kann, wenn er oder sie mit anderen zusammenarbeitet und Lebensaufgaben somit gemeinschaftlich löst. Die Minderwertigkeit kann also dadurch ausgeglichen werden, dass Gemeinschaftsgefühl entwickelt wird.
Kompensation: Auf der anderen Seite ist es jedoch auch möglich, dass der Mensch (bereits als Kind) versucht, die erlebte Minderwertigkeit durch individuelles Höherstreben zu erreichen. Der Mensch versucht sich durch Macht oder Überlegenheit die Anerkennung oder Geltung zu verschaffen.
Ziel Alfred Adlers und der Individualpsychologie ist es, das vertikale Streben nach Macht aufzulösen hin zum horizontalen Streben nach Gemeinschaft. Das ICH zugunsten des WIR aufgeben.
Ich habe meine Ausbildung zum Coach nach dem individualpsychologischen Ansatz gemacht und dieser ist auch in meine Abschlussarbeit eingeflossen. Ich möchte aber nicht weiter in die Tiefe gehen, ich wollte nur damit aufzeigen, dass das Vergleichen schon viele Psychologen in der Vergangenheit beschäftigt hat und es bis heute tut.
Sollte ich Dich nun ein wenig auf die Individualpsychologie neugierig gemacht haben, kannst Du Dir hier weitere Informationen einholen: GPI ® Persönlichkeitstest, Schweizerische Gesellschaft für Individualpsychologie nach Alfred Adler oder Akademie für Individualpsychologie oder dieses (aus meiner Sicht sehr tolle) Buch lesen: Alfred Adler, Menschenkenntnis ISBN 978-3-86647-195-5
3 Hacks, aus dem Vergleich auszusteigen
HACK #1: Nicht Äpfel mit Birnen vergleichen
Du bewunderst Deinen Chef oder Deine Chefin und möchtest auch so sein? Überleg Dir, was genau Du bewunderst. Ist es der Job, das Gehalt, das schöne Auto oder die Bilderbuchfamilie? Kennst Du auch die möglichen Schattenseiten, wie z.B. Überstunden, Druck vom Verwaltungsrat, Scheidung oder gesundheitliche Überlastungssymptome?
Was ich damit meine, ist, dass Du nicht nur die schönen Seiten betrachten solltest oder einen Ausschnitt Deines Wunschbildes, sondern das gesamte Bild. Du beneidest immer noch Deinen Chef oder Deine Chefin und willst auch die Position erreichen?
Frag, wie sie oder er dorthin gekommen ist, wie viele Jahre es gedauert hat, welche Entbehrungen hingenommen werden mussten und wo aus seiner oder ihrer Sicht die Gefahren oder Hindernisse lauern.
Bewerte dann erneut, ob Du so sein möchtest und entwickel einen Plan, wie Du Deine Ziele erreichen kannst. (In meinem Blogpost über gute Vorsätze ist das Erfolgsgeheimnis zur Erreichung in 6 Punkten aufgezählt. Hier geht es zum Post.)
HACK #2: Selbstvertrauen stärken
Glaube an Dich selbst! Und glaube daran, dass Du sehr viel erreichen kannst. Klingt einfach, ist es aber leider nicht. Wie bereits individualpsychologisch beschrieben, tragen wir ein gewisses Minderwertigkeitsgefühl seit Kindheit in uns. Je nachdem, wie unser Leben bisher verlaufen ist, welche Menschen uns begegnet sind, an uns geglaubt und gestärkt haben, haben wir heute ein mehr oder weniger grosses Selbstvertrauen.
Als ersten Schritt zur Stärkung Deines Selbstvertrauens empfehle ich Dir nachfolgende Übung. Beantworte die nachfolgenden Fragen schriftlich:
- Was finde ich gut an mir?
- Was kann ich besonders gut und werde dafür geschätzt?
- Was gefällt mir an meinem Leben derzeit am Besten?
Nimm Dir Zeit und ergänze die Liste, wenn Dir etwas Neues auf- oder eingefallen ist. Du kannst auch Deine Familie oder besten Kollegen und Freunde fragen, was sie an Dir besonders schätzen und was Du aus deren Sicht wirklich gut kannst.
HACK #3: Mutig sein
Durch Mut vermeidet man Gefahren besser als durch Angst. Dreikurs/Blumenthal
Traue Dir etwas zu und probiere Neues aus. Wage es, Deine Stärken und Fähigkeiten (siehe Übung Hack #2) mutig einzusetzen. Du wirst überrascht sein, wie Du dafür geschätzt und geachtet wirst. Du wirst so in Deinem Selbstvertrauen gestärkt und ermutigt, wiederum Neues zu wagen. Eine schöne Aufwärtsspirale.
Niemand ist perfekt und das ist gut so. Aber Du trägst durch das Vertrauen auf Deine Stärken und Fähigkeiten dazu bei, dass Du nicht nur Dich, sondern auch Menschen aus Deinem Umfeld ermutigst.
Fazit
Sich mit anderen vergleichen lohnt sich nicht, denn Du wirst (gedanklich) immer den Kürzeren ziehen. Besinne Dich auf Deine eigenen Stärken und Fähigkeiten. Sei mutig und trau Dich auch aus Deiner Komfortzone heraus. Dein Risiko wird belohnt werden.
Wenn ich in die Vergleichs-Falle tappe, hole ich mich bewusst wieder heraus, indem ich oben genannte Hacks anwende. Danach fühle ich mich viel besser und schmiede neue Pläne, welches Ziel ich als nächstes erreichen möchte. Mein Mut hat sich bisher ausbezahlt, also kannst Du es auch wagen.
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