Raus aus dem Hamsterrad: 5 Wege für Führungskräfte zu innerer Ruhe und Zufriedenheit

Veröffentlicht von Martina Miciecki am

Raus aus dem Hamsterrad, viele wollen das! Soviel gleich vorab: in diesem Beitrag erfährst Du nicht, wie Du innerhalb kürzester Zeit ganz viel Geld ohne grossen Aufwand verdienen, Deinen Job hinwerfen und von nun an auf einer Insel in den Tag hinein leben kannst. Zu diesem Thema tummeln sich genügend andere im Netz. Ich spreche darüber, wie Du aus Deinem Führungsalltag das Beste machst. Wege raus aus dem Hamsterrad mit Stress, Konflikten und schlaflosen Nächten hin zu innerer Ruhe, Zufriedenheit und Freude am Führen. Klingt das gut? Dann lies hier weiter.

Raus_aus_dem_Hamsterrad

Warum wir in das Hamsterrad geraten

Die Anforderungen an Führungskräfte sind in den letzten Jahren gestiegen. Nicht, dass grundsätzlich alles schwieriger geworden wäre. Es ist das Tempo, die laufenden Veränderungen, der Fachkräftemangel und die Teamzusammensetzung, die anders ist als noch vor 5 oder 10 Jahren. Dadurch werden Führungskräfte häufiger herausgefordert und an oder über ihre Grenzen gebracht.

Welche Herausforderungen das sein können und wie sich Deine jüngeren Mitarbeitenden in deren Anspruchshaltung verändert haben, liest Du in meinen beiden Artikeln Moderner Führungsstil und Moderne Arbeitswelt.

Mitarbeitende sollten individuell geführt werden, deren Wünsche einbezogen und Raum für Selbstverwirklichung und Innovation geschaffen werden. Zudem sollte es eine offene Feedback- und gelebte Fehlerkultur geben. Achtsamkeit und Resilienz, aber auch Nachhaltigkeit solltest Du als Führungskraft auch noch vorleben und drauf achten, dass es im Team ankommt. Ganz schön viele Erwartungen, oder?

Wenn das schon alles wäre

Ach ja, und dann hast Du ja vermutlich noch einen Job, also eine Fachverantwortung oder ein Budget oder Ziele zu erreichen und Massnahmen umzusetzen. Willkommen im Hamsterrad! Du rennst, rennst, rennst, kommst aber irgendwie nicht vom Fleck.

Deine Batterien und Energiereserven schwinden allmählich und irgendwann fällst Du völlig erschöpft aus dem Rad oder wirst einfach mitgedreht.

Glaube mir, ich weiss, wovon ich spreche. Ich bin vor vielen Jahren ebenfalls in diesem Hamsterrad gefangen gewesen, am Ende apathisch mitgedreht und eines Tages erschöpft rausgefallen. Die Konsequenz war, dass ich den Job kündigte. Es brauchte ein paar Monate bis ich wieder zu mir selbst gefunden und meine Energie wieder dafür gereicht hatte, einen Arbeitstag durchzustehen. Ich wäre froh gewesen, hätte ich damals schon verstanden, wo meine Grenzen sind und wann es besser gewesen wäre, Tempo rauszunehmen und Aufgaben abzublocken.

5 Wege aus dem Hamsterrad

Ich möchte es Dir gerne ersparen, an einen Punkt zu kommen, an dem Du bereits im Schleudergang bist und im Begriff abzufliegen. Daher empfehle ich Dir folgende Wege raus aus dem Hamsterrad zu mehr innerer Ruhe und Zufriedenheit in Deinem Führungsalltag.

  1. Selbstreflektion: Halte mehrmals am Tag bewusst inne und reflektiere, wie es Dir geht. Was fühlst Du und was bewegt Dich in dem Moment? Was macht das mit Dir und wie zeigt sich das? Du kannst auch eine kleine Tagebuch-Studie führen, um ein Muster zu erkennen, welche Situationen, Personen oder Aufgaben Dich aus der Ruhe bringen. Betreibe aktives Selbstmanagement. Solltest Du Deine Stressoren noch auf einem anderen Weg entdecken wollen, dann mache meinen kostenlosen Stresstest und finde heraus, welcher Stresstypus Du bist.
  2. Muster unterbrechen: Wenn Du nun einen besseren Überblick darüber hast, wer oder was Dich aus der Ruhe bringt und Du typische Anzeichen früher wahrnimmst, dann stoppe bewusst. Ich mache Dir ein Beispiel: wenn ich mich über meinen Vorgesetzten geärgert hatte, weil er mal wieder irrwitzige Vorgaben machte, zudem noch für kranke Kollegen übernehmen musste, und wir sowieso schon mehr als genug Arbeit hatten, bekam ich nach ein paar Wochen Hals- und Ohrenschmerzen. Wenn ich es ignorierte, wurde es eine Nebenhöhlenentzündung und ich war eine Woche komplett raus. Wenn ich heute Druck auf den Ohren bekomme, nehme ich das Tempo raus und versuche Projekte zu verschieben oder abzugeben und mehr Ruhephasen einzuplanen.
  3. Entscheidungen schnell treffen: überlege nicht stundenlang hin und her. Damit verbrauchst Du unter Umständen unnötig Energie. Entscheide schnell(er). Und lieber mal eine falsche Entscheidung, aus der Du lernen kannst, als keine Entscheidung treffen. Wenn Dir Entscheidungen eher schwer fallen und Du gerne Tipps dafür hättest, schau mal in meinen Blogbeitrag Richtige Entscheidungen treffen.
  4. Grenzen setzen: setze Dir eigene Grenzen und sage auch mal Nein, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Trage Dir beispielsweise auch Deine Sport- und Freizeittermine in Deine Agenda ein. Und diese hältst Du ebenso ein wie Deine Geschäftstermine. Du hast mit einer Kollegin um 18.00 Uhr zum Kino abgemacht und um 17.30 Uhr fragt eine Mitarbeitende, ob Du noch schnell was erklären kannst? Sage, dass Du einen Termin hast und frage, ob es auch morgen noch Zeit hat. Wenn Du zu einem internen Meeting müsstest, würdest Du es auch nicht anders machen, oder?
  5. Loslassen: Du bist heute nicht kreativ? Es fällt Dir keine Lösung für ein Problem ein? Es will Dir heute einfach nichts gelingen? Lass los! Überlege, ob jemand anderes im Team das (besser) übernehmen könnte. Mache bewusst eine Aufgabe, die ganz anders ist (statt Kreativität eine Routineaufgabe, über die Du nicht gross nachdenken musst. Statt mit Gewalt dranzubleiben, laufe eine Runde ums Gebäude, strecke Dich, atme tief ein und aus. Du willst etwas verändern, aber Dein Chef blockt? Nimm drei Anläufe mit unterschiedlichen Ansatzpunkten, dann lass es sein und akzeptiere den Entscheid.)

Raus aus dem Hamsterrad – Fazit

Wenn Du raus aus dem Hamsterrad willst, fange bei Dir an und finde heraus, was Dich stresst, nervt oder emotional auflädt. Unterbreche das Muster, indem Du die Situation auflöst und Dich bewusst dafür oder dagegen entscheidest. Schaffe Dir Ruhe- oder Auszeiten, wenn Du merkst, dass Dein Stresspegel steigt.

Gewichte Deine Freizeittermine gleich hoch (oder höher) als Deine Geschäftstermine. Mach Dir eine kleine Liste, wer oder was Dir gut tut. Also Menschen und Dinge, die Dir positive Energie geben: bewege Dich an der frischen Luft, powere Dich beim Sport aus, höre einen Podcast, gehe mit Freunden essen etc.

Höre in Dich hinein und vertraue auf Dich selbst. Selbstfürsorge ist wichtig! Wenn Du für Dich den richtigen Weg gefunden hast, wirst Du auch die anderen Aufgaben in Deinem Führungsalltag gelassener angehen.

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Martina Miciecki Coaching.Mentoring

Die Autorin:
Hallo, ich bin Martina, diplomierte Coach und Betriebliche Mentorin FA. Ich zeige ambitionierten Nachwuchskadern und erfahrenen Führungspersönlichkeiten, wie sie souveräner, charismatischer und erfolgreicher ihre Führungsrolle ausüben können. Ich lebe in Frauenfeld (Schweiz), liebe meinen Balkongarten mit Blumen und Gemüse und schwöre auf Poweryoga für meine geistige und körperliche Fitness.



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